Restaurant Ungurmuiža
Herrenhauskomplex in barocker Holzarchitektur. Beeindruckendes Interieur. Restaurant im alten Schulgebäude. Museum. Ausstellungen und Konzerte. Eichenpark. Hotel. Fahrräder und SUP im Sommer. Schlittschuhlaufen im Winter. Festräume.
Ungurmuiža (deutsch: Gutshof Orellen) ist ein von Eichen umgebenes Ensemble aus Holzgebäuden im Nationalpark Gauja. Im 18. Jahrhundert wurde es als Familiensitz von Baron von Campenhausen erbaut. In Lettland ist kein weiteres vergleichbares barockes Herrenhaus mit derartig reich verzierten Wandmalereien erhalten. In den Zeiten Livlands und der Hanse hatten die Gasthöfe der Herrenhäuser große gesellschaftliche und wirtschaftliche Bedeutung. Heute befinden sich ein Hotel, ein Museum und ein Restaurant im Herrenhaus, das damit eine neue Nutzung und Bedeutung erfährt. Die restaurierten Gebäude ziehen Touristen an und bereichern das gesellschaftliche Leben vor Ort.
Im Herder-Institut Marburg finden sich historische schriftliche Zeugnisse über die Geschichte des Gutes Orellen. Damals wurde im Gasthaus Bier getrunken. Wem der Sinn nach etwas Feinerem stand, der trank Honigbier, Branntwein und rauchte Tabak. In der zweiten Jahreshälfte gab es dazu Kleinkäse. Zu jener Zeit trug der Gasthof mit 10 bis 20 % zum Gewinn des Gutshofes bei.
Die saisonalen Erzeugnisse umliegender Landwirtschaftsbetriebe sind heute eine wichtige Basis für das Restaurant. Diese werden langsam und gründlich zubereitet. Es gibt Gerichte, deren Rezepte von Aufzeichnungen der Gutsherrin Helene Juliane inspiriert sind, die aus dem Jahr 1740 erhalten sind. So zum Beispiel das langsam gegarte Kalbfleisch mit Preiselbeeren, Sellerie, Möhren und Perlgraupen. Gerichte wie Blutwurst mit Apfel- und Moosbeerkonfitüre, Rinderzunge mit Meerrettich und Frischkäse oder Forelle im Kräuterbett hätten sicher auch Baron von Campenhausen mit Familie und Freunden geschmeckt. Das Gleiche gilt für Suppen aus Wurzelgemüse, Lamm- und Hühnerbouillon. Außerdem werden als Hauptgericht Putenbrust in Lindenblüten, im lokalen Bier Raiskumietis mariniertes Wildfleisch mit Pilzen oder Welssteak mit Kürbisbrei und Quittensauce angeboten. Auch in den Süßspeisen verbinden sich Alt und Neu, sodass die aus den Zeiten Livlands bekannte Gerste sich mit Preiselbeeren, Schlagsahne und Pfefferkuchen vereint. Auch selbstgemachtes Quitteneis bereichert das Angebot. Die reichhaltige Getränkekarte lässt sich kaum mit alten Zeiten vergleichen. Hier nehmen die lokalen Biere Raskumietis und Valmiermuižas Ehrenplätze ein.
Auf der Homepage des Gutshofes finden Sie weitere Informationen zu Übernachtungen, Verpflegung und Festräumen.