Heimarbeitermarkt Markt der lokalen produkte von Straupe

Pferdepost Straupe. Earth Market. Markt für ehrliche Erzeugnisse: Gut, rein, ehrlich. Hauserzeugnisse, Kleinerzeuger. Bauern. Handwerker.

Slow Food ist eine internationale Bewegung, die sich gegen Fast Food und die globale Vereinheitlichung von Speisen, das Verschwinden regionaler Speisen und die Gleichgültigkeit der Menschen gegenüber der Herkunft von Nahrungsmitteln, deren Geschmack und Auswirkungen der Wahl unserer Nahrungsmittel auf die Umwelt wendet. Astrīda Rozīte und Rudīte Vasile sind die Gründerinnen von Slow Food Straupe und damit die ersten Mitglied von Slow Food aus dem Baltikum. Vor einigen Jahren haben Astrīda und Rudīte ihre Vision von einem eigenen Markt an der Straupes Zirgu Pasts umgesetzt, wo eine alte Pferdepost der Hanse wieder zum Leben erweckt wurde. In der schwedischen Zeit befand sich die Pferdepost von Lielstraupe an diesem strategisch wichtigen Weg, der Riga mit Dorpat (heute: Tartu) und Sankt Petersburg verband.

Im Mittelalter wurden auf dem Markt nicht nur Waren getauscht und erworben, hier traf man sich, lernte andere kennen, plauderte, schloss Abmachungen, spielte Theater, musizierte, aß und trank. Das Marktleben ist verschwunden, anstelle des Marktes sind andere Entwicklungen getreten. Heute wird die Idee wiederbelebt, das Marktleben mit Festen im Laufe der Jahreszeiten, mit lokalen Ereignissen und Traditionen zu verbinden. Handwerker, Kleinerzeuger und Bauern kommen zum Teil mit der ganzen Familie, um ihre Waren anzubieten. Das Projekt Slow Food verlangt, dass die Händler ihre Angebote selbst angebaut oder hergestellt haben, dass sie darüber berichten und Empfehlungen zur Verwendung abgeben können. Dafür sollen sie eine faire und eine der investierten Arbeit entsprechende Bezahlung erhalten. Das bedeutet aber nicht, dass man nicht handeln darf, was oft in fröhliche Unterhaltungen mündet.

In Lettland kann man gut leben. Das ganze Jahr über sind landwirtschaftliche Erzeugnisse zu fairen Preisen erhältlich: Milchprodukte, selbstgebackenes Brot und Kuchen, Weichkäse und gereifte Käse, hochwertiges Fleisch und Fisch, Hausmachernudeln, Getreide und Grütze. Auf dem Markt sieht man den Wandel der Jahreszeiten. Im Frühling gibt es das erste Gemüse, Keimlinge, Obst, Salat und Radieschen. Dann folgen Beeren aus Wald und Garten, Johanniskäse zur Sonnenwende, Salzgurken mit ihrem unwiderstehlichen Geschmack, die ersten Kartoffeln, Wurzeln und Pilze zeigen sich. Im Sommer kommt der erste Honig von Wiesenblumen und Lindenblüten. Der Herbst zeigt sich mit Wurzelgemüse, Erbsen, Bohnen, Kürbis und Geräuchertem herzhaft und sättigend. Einen Monat vor Weihnachten gibt es Pfefferkuchen und Glühwein. Dazu gibt es Bier, Wein, Cidre und stärkere Getränke. Zu Weihnachten gibt es Schweineschnauze und neun weitere Gerichte. Dann kommen Erbsen zu Sylvester und Fisch für Neujahr. Zum altlettischen Frühlingsfest Meteņi gibt es Pfannkuchen und Piroggen. Das ganze Jahr hindurch erhält man Handwerkserzeugnisse, Schmiedewaren, Töpfereiwaren, Holzlöffel, gestrickte Handschuhe und viele andere interessante Dinge.

Fotos